Moderne Endodontie
Hinter dem Begriff Endodontie verbergen sich alle im Zusammenhang mit einer Wurzelbehandlung stehenden Maßnahmen.
Eine Wurzelbehandlung kann dann notwendig werden, wenn das Nervgewebe im Inneren eines Zahnes irreversibel geschädigt ist. Dies kann bei einer sehr tiefreichenden Karies der Fall sein, ebenso wenn ein Zahn überlastet wurde oder z.B. bei einem Unfall einen Schlag erhalten hat.
Dann können starke Aufbissempfindlichkeiten und pulsierende, klopfende Schmerzen auftreten.
In der Regel besitzen Zähne ein fein verzweigtes Wurzelkanalsystem, haben allerdings einen bis vier Hauptkanäle. Diese verlaufen häufig abgewinkelt oder gekrümmt. Mit teils sehr aufwändigen, komplizierten Verfahren müssen Gewebereste, Bakterien und Giftstoffe möglichst vollständig aus dem Kanalsystem entfernt werden, bevor es abschliessend luft- bzw. bakteriendicht verschlossen werden kann.
Mit modernen Technologien kann die Prognose für den Erhalt eines Zahnes um ein Vielfaches verbessert werden.
Mittlerweile können wir die Länge der Wurzelkanäle mit elektrometrisch arbeitenden Geräten bestimmen. Ausserdem können wir Keime im fein verzweigten Wurzelkanalsystem mithilfe der antimikrobiellen photodynamischen Therapie (kurz: apdT) eliminieren.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Wurzelbehandelte Zähne müssen zwar in der Regel mit Stiftaufbauten und Kronen stabilisiert werden, können aber weiterhin ihre Funktion in der Mundhöhle erfüllen.
Optimierte Wurzelkanalbehandlungen sind versicherungstechnisch nicht zwingend abgesichert. V.a. im Bereich der hinteren Backenzähne gibt es Einschränkungen, insbesondere bei Therapieversuchen mit unklaren Erfolgsaussichten.